Bei Kindern wird oft durch spektakuläre Kampfszenen in Filmen oder Videospielen das Interesse geweckt, einen Kampfsport zu erlernen. Eltern befürchten dagegen eine Ausbildung ihres Kindes zum Schläger – dem ist mit Nichten so!
Sowohl das kindliche, als auch das elterliche Bild vom Karate ist verzerrt. Karate ist von seiner Grundausrichtung kein Sport der die Gewalt fördert oder die Entwicklung von Gewaltbereitschaft begünstigt, sondern kann im Gegenteil sowohl auf körperliche als auch auf geistiger Ebene die positive Entwicklung des Kindes fördern.
Was kann Kinderkarate?
Zunächst werden durch das Training allgemeine sportliche Fähigkeiten geschult. Bereits beim Aufwärmen werden Koordination und Gleichgewichtssinn trainiert. Ausdauer wird beim einüben von Grundschultechniken gebraucht, Zeitgefühl und Reaktionsvermögen wiederum bei Partnerübungen. Durch das Training von Arm- und Beintechniken sowie unterstützender Übungen wie Liegestütze, Kniebeuge und Rumpfheben wird die Muskulatur im gesamten Körper gekräftigt.
Im Kinderkarate entwickelt das Kind auch seine geistige Seite weiter. Es lernt, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und sich beim Erüben schwieriger Techniken zu gedulden. Im Zweikampf mit dem Partner erfährt es den Umgang mit Aggressionen und lernt Selbstkontrolle und Respekt vor seinem Gegenüber. Das kindliche Selbstvertrauen wird gestärkt, wenn eine besonders anstrengende Übung durchgehalten oder eine schwere Prüfung bestanden wurde.
Was kann Kinderkarate nicht?
Karate kann allein und in kurzer Zeit keine Wunder bewirken. Zwar kann ein schüchternes Kind hierdurch Selbstvertrauen entwickeln oder ein aggressives Kind Selbstdisziplin und Beherrschung lernen, so brauchen derartige Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur eines Kindes Zeit und sind nur in konsequenter Zusammenarbeit von Karatelehrer und Eltern gemeinsam zu erreichen.